Verfasst von: hsmau | Juli 3, 2012

Zeitzeugen in der Schule

Am 29. Juni 2012 konnten wir im Rahmen unseres Projektunterrichtes Frau Hermine Liska begrüßen. Frau Liska erzählte uns über ihre Jugend im Dritten Reich.

Als Tochter, einer Bauernfamilie die der Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas angehörte,  entpuppte sie sich als „Erziehungsproblem eines Diktators“.

Frau Liska berichtete, dass sich Kinder und Jugendliche  in dieser Zeit fügen, anpassen, einordnen und den Ansprüchen der NS-Ideologie entsprechen mussten. Sie mussten funktionieren. Wer sich auflehnte oder den Gehorsam verweigerte, wurde als schwer erziehbar, asozial und gemeinschaftsfremd eingestuft.

Als 8jähriges Mädchen bekam Frau Liska das ganze Ausmaß der Anfeindung des Hitler-Regimes zu spüren. Sie wurde verspottet, der Schulklasse verwiesen, von Schulaktivitäten ausgeschlossen und bestraft. Auf Grund ihrer religiösen Erziehung „funktionierte“ sie nicht gemäß dem Hitler-Regime und wurde daher ihren Eltern weggenommen und in zwei nationalsozialistische Erziehungsheime zur Umerziehung gesteckt. Dennoch verweigerte sie den deutschen Gruß, das Singen patriotischer Lieder und den Fahnengruß.

Mit ihrem Vortrag machte uns Frau Liska bewusst, dass Toleranz und das Vertreten einer eigenen Meinung – selbst wenn diese unbequem ist – auch in der heutigen Zeit eine wesentliche Rolle im Leben jedes Menschen spielen.

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Wir waren über die Jugenderlebnisse dieser Dame sichtlich erschüttert und äußerst dankbar dafür, dass uns die Möglichkeit zu einem Gespräch mit einem Zeitzeugen geboten wurde.


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